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Teil 8

Ich möchte, dass ihr alle ein Referat in Chemie haltet. Die einzelnen Themen werde ich noch mit euch besprechen.

Hier ist die Gruppenaufteilung. Ich bin nach dem Alphabet gegangen:

….

….

….

Marie Veißt, Tim Weisel, Elisa Willrab

….

….

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Anton T. Fink

Na toll. Das war ja mal wieder klar. Das Schicksal will es so. Ein Referat mit Tim. Na wenigstens war Elisa noch dabei.

Am nächsten Tag war jedoch von Elisa nichts zu sehen. Sie war krank. Und wir hatten mal wieder das Glück, das Referat als erste zu halten. Tim kam nach der zweiten Stunde zu mir:

„Du wir müssen uns treffen. Wann hast du Zeit?“

„Äm also die restliche Woche siehts bei mir schlecht aus. Hockeytraining und Lernen für die Mathearbeit nächste Woche.“

„Wie siehts mit heute aus?“ fragte er.

„Aber Elisa ist krank!“

„Dann müssen wir das wohl erst einmal alleine machen.“ sagte er.

„Ok.“

„Um 3 Uhr bei mir?“ fragte er.

„Ja, gut. Gibst du mir deine Adresse?“

Er schrieb sie auf einen kleinen Zettel und drückte ihn mir in die Hand.

Um 3 Uhr stand ich vor einem netten Einfamilienhäuschen am Stadtrand und klingelte. Eine blonde Frau öffnete die Tür und ich erkannte an dem Lächeln, dass sie Tims Mutter war. Sie ließ mich herein und schickte mich ins Dachgeschoss.  Bevor ich klopfen konnte wurde die Tür schon von innen geöffnet und Tim grinste mich an.

„Hi.“ sagte er.

„Hey.“ erwiderte ich.

„Komm doch rein!“

Sein Zimmer sah meinem ziemlich ähnlich. Es war groß, hell und modern. Die Wände waren gelb gestrichen und die Möbel aus einem hellen Holz. Er zeigte mir einen Stuhl an einem kleinen Tischchen und ich setzte mich. Er setzte sich mir gegenüber und wir fingen an, die Bücher, die er, wie er mir erzählt hatte, aus der Bücherei ausgeliehen hatte,  nach der Kernspaltung abzusuchen. Wir schrieben das Wichtigste heraus und unterhielten uns. Er war wirklich sehr nett. Man konnte gut mit ihm reden. Zwischendurch durchstöberten wir auch noch ein wenig im Internet und druckten die entsprechenden Artikel aus.

„Nochmal wegen Physik.“ begann ich.

„Och komm! Das ist doch jetzt gelaufen.“ sagte er.

„Ich fühl mich aber schlecht. Du kannst doch nichts dafür, dass ich nicht lerne und dann auch noch zu dumm zum Spicken bin!“

„Ich musste das tun.“

„Warum?“

Tim stand auf und drehte mir den Rücken zu.

„Weil… wenn du sitzen bleibst, dann bist du nächstes Jahr nicht mehr in meiner Klasse.“

„Mit einer 5 bleibt man nicht sitzen.“ Ich stand ebenfalls auf. Mit einem Schlag war mir wieder schwindelig.

„Du gibst keine Ruhe oder?“ fragte er bissig, drehte sich um und kam langsam auf mich zu.

„Nein.“ sagte ich.

„Ok…das war nicht der einzige Grund.“ Er kam immer näher und ich wich immer weiter zurück. Ich stieß mit dem Rücken an die Wand.

Er platzierte seine Hände links und rechts neben meinem Kopf.

„Ich dachte, du hättest es bemerkt.“

Mir war so schwindelig, dass ich ihn nur noch verschwommen vor mir sah.

„Was?“ fragte ich mit versagender Stimme.

„Seit ich dich das erste Mal sah, am Flughafen, bin ich in dich verliebt.“

Ich hörte ihm kaum zu, aber das was ich hörte, klang wie in einem Traum. Träumte ich?

Plötzlich spürte ich etwas warmes, weiches auf meinen Lippen und alles wurde schwarz.

Ich sah ein helles, weißes Licht. War ich im Himmel? Langsam wurde alles schärfer.

„Marie? Oh Gott sei Dank!“ Die Stimme kannte ich sehr gut.

Als sich meine Sicht wieder verschärft hatte, schaute ich umher und fragte die Stimme:

„Wo bin ich?“ Meine Stimme war kratzend und ich merkte, dass ich sie längere Zeit nicht mehr benutzt hatte.

„Im Krankenhaus mein Schatz!“ Nun blickte ich in das Gesicht meiner Mutter.

„Was…was ist passiert?“

„Du bist in Ohnmacht gefallen. Dieser…wie heißt er noch gleich…Tim hat sofort einen Notarzt gerufen. Ich habs nicht ganz verstanden aber du hattest anscheinend zu wenige rote Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren. War dir öfters schwindelig und du warst müde?“ fragte sie.

„Ähmm… ja schon.“

„Wieso hast du denn nichts gesagt, Schätzchen? Du brauchtest eine Knochenmarkspende!“

„Bitte was?“

„Naja…deine Sauerstoffzufuhr war ziemlich schwach.“

„Wer hat mir denn Knochenmark gespendet?“

„Ich weiß  nicht. Ein anonymer Spender. Du ruh dich jetzt ein bisschen aus! Ich fahr wieder und wenn was ist, dann meldest du dich, ja?“

„Ja klar. Danke Mom!“

Sie küsste mich flüchtig auf die Stirn und verschwand durch die Tür. Nach kurzer Zeit war ich wieder eingeschlafen.

Im Halbschlaf nahm ich Geräusche war. Jemand kam langsam auf mich zu. Ich schlug vorsichtig die Augen auf. Vor mir stand Tim und sah mich besorgt an.

„Hi.“ krächzte ich.

„Hey na wie geht’s dir?“ fragte er mit zarter Stimme.

„Geht. Ich bin müde.“

„Ja…“ er lachte auf. „Sie haben dir auch jede Mende Schlaf- und Beruhigungsmittel eingeflößt!“

„Echt?“

„Ja du sollst im Schlaf geredet haben!“

Ich konnte nichts dafür, ich schlief fast ein. Ich merkte die Schlafmittel.

„Ich glaube, du bist müde und solltest dich ausschlafen.“ sagte er und stand auf.

„Ok aber wir sehen uns.“

„Ja klar.“ Sagte er mit meinem geliebten Grinsen.

 
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